Digitale Forensik

Entwicklung des Volatility3-Memmap-Plugins

Die Entwicklung des memmap-Plugins für Volatility3 zur Analyse von Linux-Speicherabbildern
stellt mehrere zentrale Herausforderungen dar. Ein Kernaspekt ist die korrekte Erstellung und
Konguration der Entwicklungsumgebung, insbesondere die Generierung präziser Symboltabellen für den spezischen Linux-Kernel. Dies erweist sich als komplex, da es die Extraktion von
Debug-Informationen aus Kernel-Dateien und die Umwandlung dieser in das benötigte JSONFormat erfordert.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bewältigung von Kompatibilitätsproblemen zwischen verschiedenen Volatility- und Linux-Kernel-Versionen. Dies umfasst die Anpassung des DWARF-Parsers in Volatility2, um neuere Datentypen zu unterstützen, sowie Modifkationen zur korrekten Verarbeitung von Kernel-Strukturänderungen. Die Implementierung des Plugins selbst erfordert
ein tiefes Verständnis der Volatility3-Plugin-Architektur, insbesondere der Anforderungsdenition und der Interaktion mit dem Linux-Speichermodell. Diese Aspekte sind entscheidend für die
erfolgreiche Entwicklung eines funktionsfähigen und robusten memmap-Plugins für Volatility3.

Die Implementierungsphase des Memmap-Plugins für Volatility3 umfasst drei zentrale Methoden: get_requirements(), run() und _generator(). Die get_requirements()-Methode deniert
die spezischen Anforderungen des Plugins, einschlieÿlich des benötigten Kernel-Moduls, des
PsList-Plugins, optionaler PID-Filterung und Optionen zum Dumpen und Aufteilen von Speichersegmenten. Die run()-Methode initiiert die Plugin-Ausführung, erstellt einen TreeGrid zur
strukturierten Darstellung der Memory Mappings und nutzt eine Filterfunktion zur gezielten
Prozessanalyse. Die _generator()-Methode bildet das Herzstück des Plugins, indem sie sequenziell Memory Mapping-Details für den ausgewählten Prozess generiert. Sie verarbeitet Prozessinformationen, handhabt mögliche Ausnahmen und ermöglicht das optionale Dumpen von Speichersegmenten. Die Methode extrahiert detaillierte Mapping-Informationen und kann diese bei Bedarf in kleinere Abschnitte aufteilen. Diese Implementierung gewährleistet eine flexible und genaue Analyse der Speicherstrukturen, angepasst an die spezifischen Anforderungen forensischer Untersuchungen.

Im Auftrag von: FAU Erlangen-Nürnberg
Datum: 19. September 2024
Ort: Digital
Online: Vollständigen Bericht lesen